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Identitätspolitik gef„hrdet die Demokratie - das ist die in immer neuen Varianten wiederholte Kernbotschaft der Debatten ber jenen Politikstil, der sich gegen Diskriminierung wendet, aber angeblich in der Sackgasse des Stammesdenkens landet. Gegen diesen kritischen Chor legt Karsten Schubert nun die erste grunds„tzliche Verteidigung der Identit„tspolitik in Buchform vor. Mit sachlicher Gelassenheit und ohne jede Polemik setzt er sich mit den wichtigsten Einw„nden auseinander und entwickelt einen neuen Blick auf den politischen Kampf um Identit„ten. Seine zentrale Einsicht ist klar: Fr die laufende Verbesserung unserer Demokratie ist Identit„tspolitik unverzichtbar. Warum brauchen wir ein Lob der Identit„tspolitik? Weil sie reale Diskriminierungsverh„ltnisse aufdeckt und darauf bezogene Forderungen artikulierbar macht. Sie versorgt den demokratischen Prozess mit einem Wissen um seine Defizite, die ansonsten verborgen bleiben. Bedroht das unsere Freiheit? Werden dadurch Menschen auf einen starren Identit„tskern reduziert? Werden universalistische Werte zerst”rt? Nein, argumentiert Schubert. Der eigentliche Zweck der Identit„tspolitik besteht darin, das universalistische Versprechen der Demokratie - Gleichheit und Freiheit fr alle - zu konkretisieren und besser zu verwirklichen. Das heiát selbstredend nicht, dass alles, was als Identit„tspolitik daherkommt, auch gut fr die Demokratie ist. Schubert geht es nicht darum, šbertreibungen und Sackgassen zu leugnen. Wohl aber darum, sie besser einzuordnen und in ein angemessenes Verh„ltnis zum Nutzen der Identit„tspolitik zu rcken. Damit fhrt er die Debatte aus dem erkenntnisarmen Kulturkampf heraus und hebt sie auf eine neue, demokratietheoretische Grundlage.

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